Stellungnahme zur Mitgliedschaft bei “Zukunft Gas“ der Bad Honnef AG
Zu der Stellungnahme „Mitgliedschaft Zukunft Gas“ sei vorab angemerkt, dass der Bürgerblock Bad Honnef (BB) unabhängig, sachorientiert, unideologisch und mit Fokus auf Bad Honnef agiert. Die Meinungen des BB bilden sich unabhängig von Parteien und Lobbyorganisationen. Ferner sei angemerkt, dass der BB seit 62 Jahren ununterbrochen ein fester Bestandteil der Kommunalpolitik in Bad Honnef ist.
Die Entscheidung einer Mitgliedschaft der Bad Honnef AG bei Verbänden fällt unter die Verantwortlichkeit der Unternehmensleitung. Eine Mitsprache der Politik ist nicht vorgesehen. Der BB rät aber, das Mitgliedschaften so gewählt werden, dass diese in die Unternehmensstrategie passen. Die Unternehmensstrategie muss sich aus der Eigentümerstrategie ableiten, die von der Politik vorgegeben werden muss. Eine Eigentümerstrategie wurde bisher aber nie formuliert, was der BB mehrfach angemahnt hat. In der Eigentümerstrategie für die Bad Honnef AG spielen die zukünftigen Energieträger sicherlich eine entscheidende Rolle.
Damit könnte die Stellungnahme des BB zur „Mitgliedschaft Zukunft Gas“ enden. Jedoch möchten wir einige Aussagen im Hinblick auf die zukünftigen Energieträger treffen.
Das Thema Gas kann nur im Rahmen der Energiewende für den Wohnungsbau betrachtet werden. Nach aller Kritik an der vorschnellen, unprofessionellen und ideologiegetrieben Energiepolitik der Bundesregierung glauben wir, dass ein jetziger Verzicht auf Gas als Energieträger nicht sachgerecht ist. Ob die Wärmepumpe für den gesamten Wohnungsbau die einzige Lösung ist, steht aus unserer Sicht nicht fest. Die ungeklärten Fragen wie z. B. die Höhe der Investitionen für den Ausbau der Stromverteilnetze zur Deckung des Strombedarfs für alle Haushalte und alle Elektrofahrzeuge, lassen dies fraglich erscheinen. Diese Investitionen erhöhen den Strompreis enorm.
Die energetischen Maßnahmen bei Bestandsimmobilien -als Voraussetzung für einen sinnvollen Betrieb einer Wärmepumpe- treiben nochmals die Kosten um ein Vielfaches der Anschaffungskosten der Wärmepumpe an.
Daher glauben wir, das Gas zumindest als Übergangsenergieträger unverzichtbar ist. In diesem Zusammenhang ist die Nutzung von Wasserstoff mit zu betrachten, entweder als Beimischung oder vollständig. Damit können vorhandene Netze und Wohnungsinfrastrukturen weiter genutzt werden. Aktuell werden diese Alternativen von der veröffentlichten Meinung schlecht geredet.
Unserer Meinung nach, sollte der Energieträger Gas und das Gasverteilnetz nicht vorschnell verteufelt werden, zumal der zukünftige technische Fortschritt uns hier noch mal neue Wege weisen wir.
Zur Aufrechterhaltung und Bezahlbarkeit der Energieversorgung für die Bürger*innen und Unternehmen von Bad Honnef, ist eine Mitgliedschaft der Bad Honnef AG bei „Zukunft Gas“ auch weiterhin sinnvoll.
Zum guten Schluss ein vorweggenommener Einwand auf unsere Stellungnahme, dass der BB die Klimakrise nicht ernst nimmt, weil der fossile Energieträger Gas propagiert wird: Deutschland hat einen Anteil der weltweiten CO2-Emmissonen in Höhe von 1,82% lt. Statista für 2021. Gleichzeitig gibt es Planungen für neue Kohlekraftwerke in weiten Teilen der Welt (China, Asien, Südamerika u.a.), die nach aktueller Recherche auch zum großen Teil umgesetzt werden. Falls Deutschland die 1,82% auf 0% senken würde, hätte das vor dem Hintergrund der neuen Kohlekraftwerke auf das Weltklima und damit das Klima in Deutschland wahrscheinlich keinen Einfluss. Daher ist eine Mitgliedschaft der Bad Honnef AG bei „Zukunft Gas“ für das Klima nicht schädlich, sondern sichert unsere Energieversorgung in Bad Honnef ab.